Geld ist geil ! ? (2): Passives Einkommen

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In meinem vorherigen Beitrag zur finanziellen Freiheit hatte ich mich mit der Fragestellung „Eine Million auf dem Konto – und ich bin frei?“ beschäftigt.

Passives Einkommen - den Euro fest im BlickSo verlockend die Million auf dem Konto im ersten Moment auch erscheinen mag, für die meisten, die es aus ihrem Alltagsleben gewöhnt sind, deutlich kleinere Beträge zu hantieren, schafft die Situation statt des permanenten Glücksgefühls viel mehr neue Fragestellungen – zu Anlagen, Versicherungen, Steuern und dergleichen. Fragestellungen, zu denen ganze Branchen ihre mehr oder minder gute Beratung feilbieten. Das alles natürlich für eine gewisse finanzielle Entgeltung 😉

Da wäre doch ein permanenter Geldfluß eine viel einfachere Alternative, die sich mit Hausmitteln managen ließe, oder?

Der Traum vom passiven Einkommen

Eine Villa an der Côte d’Azur. Gut ausgeschlafen sitzt Du um 11 Uhr auf Deiner Terrasse, läßt Deinen Blick über das sonnige Meer schweifen. In der Hand ein erstes Tässchen Cappuccino. „Bling!“ macht Dein Handy – der Kontoticker von der Bank. Ja, während Du hier gemütlich in den Tag startet, ist Dein Kontostand schon wieder gewachsen. Wahrhaftig passives Einkommen.

Wirklich passiv? Welche Ursache hat das Geld denn eigentlich, gerade auf Dein Konto zu kommen? Laß uns einen Blick auf die Quellen werfen, die gemeinhin dem passiven Einkommen zugerechnet werden.

Einnahmen aus Immobilien

Da fällt Dir natürlich sofort Dein Vermieter ein, nicht wahr? Persönlich gesehen hast Du ihn noch nicht. Wie auch, der soll ja das ganze Jahr in Spanien leben, sagt man im Hause. Immerhin hat er einen Hausmeister hier, aber der ist schlecht bezahlt, meistens auch ebenso schlecht gelaunt und macht sowieso nur das nötigste. Und das bei 600 EUR Kaltmiete pro Monat.

Du möchtest die Seite wechseln? OK, laß uns eine Gedankenspiel starten. Was brauchst Du, um Vermieter zu werden? Klar, Du brauchst eine Immobilie. Wohnhaus, Bürohaus, Lagerhalle – was darf es denn sein? Da ist vor allem aber eine wichtige Frage: Wer möchte denn Deine Räumlichkeiten haben? Denn Du möchtest ja Einnahmen erzielen. Genügend Einnahmen, um Hypotheken, Reparaturen, Deinen Hausmeister und Steuern bezahlen zu können. Und dann trotzdem noch genügend für Dich zu behalten. Das ganze klingt erst einmal weniger passiv 😉

Vielleicht gefällt Dir da die nächste Alternative besser?

Stiller Teilhaber an einem Unternehmen

Das setzt natürlich voraus, daß Du im Moment überschüssiges Geld hast. Geld, das Du in ein Unternehmen Deines Vertrauens investierst. Vertrauen ist hier ein wichtiger Faktor, denn als stiller Teilhaber mischt Du Dich nicht aktiv in die Unternehmensführung ein. Das willst Du ja auch gar nicht, es geht Dir ja um ein passives Einkommen, oder nicht?

Eine klassische Form der stillen Teilhaberschaft ist der Erwerb von Aktien eines Unternehmens. Im Prinzip hast Du zwar ein Mitspracherecht bei den eher formellen Gesellschafterversammlungen. Das wird aber erst dann interessant, wenn Du relevante Anteile an einem Unternehmen erwirbst. Dann ist es aber vielleicht soweit, daß Du gar nicht mehr so passiv bleiben willst, wie Du es ursprünglich vorhattest.

Im anderen Falle beschränkt sich Deine Rolle auf Abwarten, Tee trinken und Dividenden kassieren. Eine jährliche Gewinnbeteiligung in Höhe von 3-4% des Aktienkapitals ist derzeit bei konservativ geführten Unternehmen als realistische Größe einzuschätzen, aber je nach Wirtschaftslage gibt es natürlich deutliche Schwankungen.

Hmmm, jetzt juckt es Dir in den Fingern, doch mal schnell auf dem Smartphone die Entwicklung Deiner Aktienkurse zu checken? Du hast recht, es gibt auch Aktieninhaber, die aktiv wirtschaftliche Entwicklungen verfolgen und sich daraus ihre eigene Meinung bilden. Hier einen Bestand Aktien verkaufen, dort einen neuen Satz kaufen.

Merkst Du was? Genau, Du verläßt gerade die Kuschelzone der Passivität. Aber vielleicht willst Du das?

Wiederverkäufer

Der neue moderne Hafen- und Revierführer für die ÅlandinselnIch selbst habe zehn Jahre in Skandinavien gelebt und verkaufe jetzt für einen kleinen finnischen Verlag Hafenhandbücher über die Ålandinseln in Deutschland. Wie bitte, wie heißen diese Inseln nochmal? Bingo! Du hast es erkannt, es handelt sich nicht um Massenware, sondern um ein Nischenprodukt. Daß ich für den Verlag das Buch ins Deutsche übersetzt habe, verschafft mir einen weiteren Vorteil: Ich kenne „mein“ Produkt von der ersten bis zur letzten Seite 🙂

Ob sich das rechnet? Nun, machen wir mal eine grobe Überschlagsrechnung: Verkaufspreis 39 EUR (plus Porto und Verpackung). Übliche Handelsspanne im Buchhandel 35%. D.h. mein Gewinn bei Direktverkäufen gut 13 EUR pro Buch. Beim Verkauf über Partner (wie z.B. Amazon) entsprechend weniger. Reingewinn im Durchschnitt bei 8 EUR pro Buch. Also fast soviel wie der (demnächst) gesetzliche Mindestlohn pro Arbeitstunde. Mein Arbeitsaufwand: Einpacken, zur Post bringen und Papierarbeit rund 10 Minuten zusammen. Die restlichen 50 Minuten dieser Arbeitsstunde habe ich frei.

Allerdings stimmt die Rechnung nicht ganz. Denn meine Kunden fallen nicht so einfach aus dem heiteren Seglerhimmel. So schreibe ich denn in Blogs, in Foren und in sozialen Medien über Åland, über Segeln und – nebenbei auch – über das Hafenhandbuch. Aktives Marketing also. Allerdings schwer zu beziffern. Wozu auch? Mir bringt es Spaß 🙂

Partnerprogramme

5000 Boote online zur Auswahl
Ihr beliebtester Yachtcharter

www.SailingEurope.de

Du möchtest es noch etwas passiver haben? Wie wäre es mit Partnerlinks auf Deiner Website oder Deinem Blog?

Ich lege in diesen Text über passives Einkommen mal nebenbei meinen Partnerlink einer führenden Yachtcharter-Agentur. Sicher hast Du Lust, hier zu klicken, oder?

Ach, Segeln ist überhaupt nichts für Dich? Nun gut, war halt ein Versuch. Der natürlich keinen müden Cent in meiner Kasse klingeln läßt. Schade aber auch!

Falls Du aber doch auf Segeln stehst, habe ich einen viel besseren Tipp für Dich – nämlich mein Segelblog Sailing Dreams. In einem Artikel beschreibe ich beispielsweise Segelreisen für Singles. Wie Du Dir schon denken kannst, sind meine Partnerlinks dort viel besser aufgehoben. Insbesondere, wenn es sich um Deeplinks handelt, die meine segellustigen, alleinstehenden Leser gleich zu ihrem Ziel weiterführen.

Und damit generiert mein Segelblog durchaus einen Nebenverdienst. Mein Arbeitsaufwand? Nicht der Rede wert. Schreiben bringt mir ja Spaß. Ob das allerdings auch noch so wäre, wenn ich täglich neue Artikel herausbringen müsste, um soviel Verkehr auf meinem Blog zu generieren, daß aus dem Nebenverdienst ein richtiger Gelderwerb wird, würde ich für mich mit einem dicken Fragezeichen versehen. Denn mit durchschnittlichen Provisionen zwischen 5% und 10% sind selbst hochwertige Partnerprogramme nicht gerade Füllhörner.

Und genau hier ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sich mit einem Tässchen Cappuccino auf seinen Balkon zu setzen und sich eine wichtige Frage zu stellen: Welcher Geldtyp bin ich denn eigentlich? Dazu mehr im nächsten Artikel dieser Serie.

Von Thorsten am 23. März 2014 um 22:45 unter Ein- & Aussichten, Gesellschaft
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