WWOOF und MoLTW

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MERIDIANA - ein Projekt für einen nachhaltigen LebensstilWeisst Du was WWOOFing ist? Dieser Kürzel steht für WorldWide Opportunities on Organic Farms.
Wir haben ja unsere kleine Zelle der ökologischen Selbstversorgung aus Garten und Natur, mit angeschlossenem Herbergs- und Campingbetrieb. Seit 2 Jahren sind wir auch Anlaufstelle für WWOOFing.

WWOOFer sind Menschen, die als Volontäre praktische Erfahrungen sammeln wollen in organischem Gartenbau, Fertigkeiten erlernen in Handwerk, sich eher Zeit nehmen für aufmerksames Tun als möglichst schnell fertig zu werden. Die gerne etwas Sinnvolles tun möchten und dessen Entwicklung sehen, die Früchte der Arbeit. Die auf der Suche sind nach innerer und äusserer Balance. Manch einer bleibt 2 Wochen, eine andere 2 Monate. Durch den Austausch, gemeinsame Mahlzeiten und Gespräche, ergibt sich oft ein sehr persönliches Verhältnis zum Nutzen für uns alle.

Die Sinnfrage

Unsere derzeitige WWOOFerin hat eine Weise, ihre Reise durch Antworten von Menschen zu dokumentieren. Sie stellt die Frage „Was ist, in einem Satz, der Sinn des Lebens für Dich?“ Und sie hat schon viele Antworten gesammelt, profane und tiefe, und auch machmal Abwehr auf ihre Einladung zum Mitteilen.

Eine dieser Antworten, die sie besonders angesprochen hat, lautet: „das zu vollenden, was uns gegeben wurde“. Diese Antwort bekam sie von einer Priesterin.
Das was uns gegeben wurde, ist unser Leben, dessen Grundlage, unser „Umfeld“ oder das „Ökosystem“; und die Aussage impliziert, dass eben dies ohne Dich nicht komplett, nicht vollendet ist. Dass Du eine wichtige Position hast innerhalb des grösseren Zusammenhangs.
Natürlich macht eine Familie, eine Vereinigung, ein eigener Garten oder die Gemeinschaft mit Tieren das direkt spürbar. Aber wenn ich nachdenke, so fallen mir viele Momente des Austauschs ein, fremde Menschen und Gedanken, die mein Leben berührt haben und ihm sogar mitunter eine Wendung gegeben haben, deren Auswirkungen mir erst viele Jahre später bewusst geworden sind.

Genauso ist es mit Erfahrungen, auch den „schlechten“. Ihre Bewertung wandelt sich mit meiner Perspektive. Sie sind wertvolle Ressourcen, wenn ich sie als solche nutze.
Der biologische Sinn des Lebens ist wohl die Lebenserhaltung, die Selbstregelung und Hömöodynamik durch Anpassungsprozesse. Man kann sagen, Leben ist gekennzeichnet durch Bewegung, eigene Bewegung.

Ein Schlüssel zum Glück

In unseren modernen westlichen Gesellschaften werden Jugend, Kraft, Aktivität und Schaffen hoch bewertet. Die Steigerung von „aktiv“ ist „proaktiv“, noch weiter weg von „passiv“, denn das hat für viele den Geruch von willenlos, von Leiden, von unangenehmen Empfindungen, denen man ausgesetzt ist. Wir wollen lieber handeln, steuern und selber kontrollieren.

In manchen Situationen fällt es uns leichter, irgendwas eher Sinnloses als gar nichts zu tun. Das hat nämlich seinen Wert im Abreagieren von Anspannung. Wird Dir die Sinnlosigkeit aber bewusst, dann verliert der Aktionismus seinen Effekt, und es ist an der Zeit für Veränderung. Ansonsten wird es immer spürbarer, wie Du Dich verausgabst. Schon mal erlebt?
Wonach sehnt man sich dann?

Zu unserer natürlichen Dynamik und zu unseren Bedürfnissen gehören sowohl Aktivität als auch Ruhe. In Ruhe bist Du ganz passiv, kannst intensiv wahrnehmen, erfahren. Wie bei einer Massage, wo einem jemand anderes hilft, sich selbst zu fühlen. Wie auf einer Bergwiese, wo Du einfach daliegst und in den Himmel schaust, die Gedanken vorbeitreiben lässt wie die Wolken.
Passivität ist so viel mehr als Erdulden, Erleiden…
Sie ist ein Katalysator inneren Verarbeitens.
Aha? 😉
Da war er, der Übergang.

Dynamische Balance

Es gibt Wendepunkte aus äusseren und inneren Anlässen, die die Balance und die Dynamik im Leben erhalten. So wie zwischen Tag und Nacht, so wie zwischen Ebbe und Flut, Einatmen und Ausatmen. Signale wie „nun war es genug davon“. So auch mit Aktivität und Passivität. In unserer Bewegung sind immer beide Elemente gleichwertig enthalten.

Extreme des Steckenbleibens in einem Zustand, des Nicht Findens oder Nicht Zulassens des Übergangs, führen zu Blockaden, sich aufstauender Energie auf einer Seite und Energiemangel auf der anderen. Muster, die uns auf die Dauer individuell, unserem Organismus und unserem Lebensraum schaden können. So wie eine Monokultur den Boden auslaugt.
Diese Blockaden fühlst Du als Widerstand. Der stets Aktive trifft dann auf Mauern, auf Windmühlenflügel, muss immer mehr eigene Energie einsetzen anstatt wie ein Surfer den vorhandenen Strom zu nutzen, und die empfundene Frustration kann ein Warnsignal sein.
Burnout ist ein typisches Phänomen überfahrener Warnsignale. Unfälle ein anderes.

Auch im anderen Extrem, dem Passivismus kann man steckenbleiben, und das ist oft gerade nach einer Reihe von Frustrationen der Fall: denn Deine Erfahrungen prägen Deine Identität!
Nicht-Wollen und Ohnmacht. Oder Angst vor Verantwortung, Konsequenzen, Verlust der spielerischen Leichtigkeit und der Lust am Ausprobieren. Innerer Widerstand lähmt die Handlungsbereitschaft.

Das Leben und wir sind aber so gemacht, dass es nicht dabei bleibt. Wir sind faktisch Überlebens- und Anpassungsspezialisten. Kreative Genies jeder von uns im Rahmen seiner Interessen und Bedüfnisse.
Also, wenn Du Dich blockiert fühlst… gelangweilt… genervt… entkräftet… ohnmächtig… widerständig…

Dann kannst Du

  • anders denken. Denn Dein Kopf ist rund, damit das Denken sein Richtung ändern kann.
  • den Widerstand mal eben fallen lassen. Fühl, dass Dich der Boden trägt.
  • die vorhandenen Kräfte, Emotionen, Absichten wahrnehmen – nur so weit, dass Du ihnen auch aus dem Weg gehen kannst.
  • Dich darüber hinaus bewegen in die Richtung, die sich richtig gut anfühlt – du weisst schon wohin…
  • Dich von da aus aufmerksam umschauen
  • und die Antworten kommen lassen, die Dir sagen, wie Du Dich resetten kannst

Der „Meaning of Life Transformation Wizard

*zaubert nicht nur für WWOOFer* ;-):

  • Shit happens. Wenn das Leben mir Zitronen gibt, mach ich Limonade draus.
  • Gut, dass das jetzt passierte und nicht, wenn es wirklich drauf angekommen wäre …
  • Oh, ich weiss, wofür grad das jetzt gut ist…
  • Wofür kann ich genau diese Bedingungen jetzt nutzen?
  • Erst dadurch konnte ich mehr Abstand von … bekommen, so dass ich nun endlich freier atmen kann!
  • Das half mir, tiefer in … einzusteigen und die Einblicke zu haben, die ich benötigte und die mir vorher verborgen waren!
  • Gerade dies gibt mir die Gelegenheit, auf die ich gewartet habe, um…
  • Genau das hilft mir auf die Sprünge, um…
  • Welches blinde Fenster hat mir das grad erleuchtet?
  • Dadurch sehe ich das so viel klarer, so dass ich nun weiss wo ich anfangen muss.
  • Oh, das kann ich in Zukunft so benutzen …

Von Kora am 21. April 2012 um 18:38 unter Ein- & Aussichten, Gesellschaft, Permakultur
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